Eine große Ausstellung soll einen neuen Blick auf den afrikanischen Kontinent bieten. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland präsentiert in “The true size of Africa” mehr als 20 Künstlerinnen und Künstler.
Im saarländischen Unesco-Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist ab Samstag afrikanische Kunst zu sehen. Die Ausstellung “The true size of Africa” soll durch künstlerische Vielstimmigkeit neue Sichtweisen ermöglichen. “Wir wollen Augenöffner sein”, so der Generaldirektor des Weltkulturerbes und Kurator der Ausstellung, Ralf Beil. Mehr als 20 Künstlerinnen und Künstler sind mit ihren Werken an Schau beteiligt. Die Ausstellung geht bis Mitte August 2025.
Idee der Schau sei eine Blickumkehr. Angekündigt sind dafür zahlreiche Themeninseln in dem riesigen, ehemaligen Stahlwerk in der Stadt Völklingen. Die Themeninseln widmen sich unter anderem Religion und Kultur im alten Ägypten, der deutschen Kolonialgeschichte und afrikanischen Unabhängigkeitsbewegungen. “Wir setzen der großen, oft geschönten Erzählung unserer westlichen Zivilisation exemplarisch neue Erzählungen von Afrika gegenüber, die uns zum Spiegel und zur Quelle der Selbsterkenntnis werden können”, erklärt Beil in einer Ausstellungsankündigung.
Anlass sei die Kongo-Konferenz, die ab November 1884 stattfand und Afrika ohne Beteiligung der Menschen und Mächte unter Kolonialmächten aufteilte. “Grund genug, diesen riesigen Kontinent und die Menschen, die von ihm stammen, auf andere Art und Weise in den Blick zu nehmen”, so die Völklinger Hütte.
Die Industriemoderne, die Europa immer wieder verdunkelt habe, treffe auf ein vielseitig erhellendes Afrika, heißt es weiter. Gezeigt würden Kunstwerke vergangener Jahrzehnte sowie Sound- und Raum-Installationen von Künstlern aus Afrika und der Diaspora. Begleitend zur Ausstellung soll im Februar 2025 ein Katalog in englischer Sprache erscheinen. Ein Rahmenprogramm mit Filmen, Diskussionen, Workshops, Lesungen und Vorträgen sei ebenfalls geplant.