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Saludos de Argentina!

Seit Montag, dem 8. September, bin ich, Georgia Dreßler aus Halle (Saale), in Buenos Aires, um hier ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) zu absolvieren. Nachdem ich vor ein paar Monaten mein Abitur beendet habe, möchte ich noch ein Jahr als Freiwillige im Ausland verbringen, bevor ich studiere … Von Georgia Dreßler

Foto: Georgia Dreßler

Von Georgia Dreßler

Seit Montag, dem 8. September, bin ich, Georgia Dreßler aus Halle (Saale), in Buenos Aires, um hier ein FSJ zu absolvieren. Nachdem ich vor ein paar Monaten mein Abitur beendet habe, möchte ich noch ein Jahr als Freiwillige im Ausland verbringen, bevor ich studiere. Über das „weltwärts“-Programm, das zu großen Teilen vom BMZ gefördert wird, habe ich meine Entsendeorganisation, den Internationalen Bund (IB), gefunden. Die Partnerorganisation vor Ort ist Mensajeros de la Paz.

Mensajeros de la Paz wurde ursprünglich in Spanien von dem Geistlichen Pater Ángel García Rodríguez gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, etwas gegen die soziale Ausgrenzung armer und benachteiligter Menschen zu tun – und dies mittlerweile in über 30 Ländern. Hier in Buenos Aires gibt es zum Einen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zum Anderen die mit Senioren. In meinen ersten Tagen habe ich ein Mädchenheim in Longchamps (Provinz Buenos Aires), ein Seniorenheim in San José (ebenfalls Provinz) und einen Seniorentreff in Flores (Stadt Buenos Aires), kennengelernt. Desweiteren gibt es noch ein Tageszentrum für Straßenkinder in La Balsa (Stadt Buenos Aires). Vor allem die alten Menschen freuen sich über Gespräche und es werden einige Workshops veranstaltet – zum Beispiel nahm ich im Seniorenheim auch an einem „Lachkurs“ teil, der bei den Bewohnern großen Anklang fand. Neben der Beschäftigung mit dem Menschen stehen auch viele handwerkliche Erledigungen an, wie zum Beispiel Renovierungsarbeiten, Garten- und Küchenarbeit. Das wird sicherlich ein anspruchsvolles, aber abwechslungsreiches Jahr!

Als Freiwillige lebe ich in einem Haus mit anderen Freiwilligen aus aller Welt. Zurzeit sind wir nur sieben, wovon noch zwei andere Freiwillige vom IB sind. Aber im Sommer und Winter gibt es Zeiten, wo bis zu 30 Leute im Haus wohnen. Mein Zimmer teile ich momentan mit einer Engländerin, aber es wäre noch Platz für zwei weitere Personen. Das Zusammenleben gefällt mir sehr gut. Immer gibt es etwas zu erzählen, es wird zusammen Tee im Wohnzimmer getrunken und abends kochen wir meist gemeinsam für alle. Trotz allem kann man sich auch in sein Zimmer zurückziehen, wenn man seine Ruhe haben will. Am Mittwoch war die Abschiedsfeier von zwei Mädchen aus Frankreich und Spanien und so erlebte ich schon mal volles Haus. Die herzliche, offene Art der Südamerikaner gefällt mir sehr und auch, dass man hier ganz schnell ins Tanzen kommt. Die verschiedenen Kulturen im Haus ergänzen sich zu einem bunten Ganzen.

Freitag besuchte ich mit einem meiner deutschen Mitbewohner einen Folklore-Tanzkurs. Das Tanzen machte mir viel Spaß und so werde ich nun regelmäßig an dem Kurs teilnehmen. Am Wochenende war ich mit ein paar Mitfreiwilligen in der Stadt unterwegs. Auf einer Feria, einem Markt mit allerlei Ständen, wurden diverse handwerkliche Kunstwerke, Schmuck, Kleider etc. angeboten. Ich wurde bei einem Mate – dem Trinkgefäß für Matetee – aus Kürbis fündig. Danach besichtigten wir noch den Friedhof Recoleta, auf dem u.a. Eva Perón begraben liegt, und besuchten das Museo de Bellas Artes, ein kostenloses Kunstmuseum in der Nähe der Feria.

Insgesamt gefällt es mir hier bisher sehr gut und schon meine erste Woche war ziemlich abwechslungsreich. Ich bin gespannt, was mich in diesem Jahr noch so alles erwartet.