Ein in Sachsen verurteilter Schleuser, der in Abschiebehaft saß, ist bei einer Anhörung zur Passbeschaffung in Halle entkommen. Der Vorfall habe sich am Donnerstag in Sachsen-Anhalts Landesverwaltungsamt ereignet, teilte die Landesdirektion Sachsen am Freitag in Dresden mit. Der 37-jährige Flüchtige stamme aus dem Irak.
Laut Landesdirektion Sachsen hatte die Anhörung in Halle eine irakische Delegation vorgenommen. Der Mann sei dazu von der sächsischen Bereitschaftspolizei zugeführt worden. Vor Ort hätten ihn Vertreter der Bereitschaftspolizei von Sachsen-Anhalt übernommen. Zu einer Rücknahme nach Sachsen sei es dann aber nicht mehr gekommen, hieß es.
Nach dem Mann werde europaweite gefahndet. Der Iraker war laut sächsischer Landesdirektion 2015 nach Deutschland eingereist. Ein Asylantrag wurde abgelehnt. Zuletzt war den Angaben die untere Ausländerbehörde des Landratsamtes Meißen für den Mann zuständig. Weil er abgeschoben werden sollte, saß er in Dresden in Abschiebehaft.
Der Mann war den Angaben zufolge bereits von 2018 bis 2021 wegen Verdacht des Einschleusens von Ausländern sowie einer anschließenden Verurteilung wegen banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens inhaftiert. Der Betroffene war im April 2023 untergetaucht und im August 2024 festgenommen worden.