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Sachsen stärkt sorbische Sprache und Kultur

Mit einem digitalen Wissensportal sollen sorbische Kulturdenkmale in Sachsen erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Derzeit werde die Online-Präsentation von rund 1.700 Denkmalstandorten auf einer virtuellen Karte schrittweise vorbereitet, teilte das Sorbische Institut am Montag in Bautzen mit. Zuvor sei dafür „eine virtuelle Arbeitsumgebung“ entwickelt worden. Das mehrsprachige Registersystem hebe Daten zu sorbischen Denkmalen aus dem analogen Aktenschrank in die digitale Welt.

Das Projekt sei „ein wichtiger Meilenstein für das Sorbische Institut und für die historische Forschung“, hieß es. Die Denkmalforschung in der Ober- und Niederlausitz könne nun mit modernen, digitalen Hilfsmitteln fortgesetzt werden. Das Pilotprojekt wurde von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig sowie weiteren Partnern unterstützt. Die Ergebnisse des Projekts zur Vernetzung digitaler Kulturdaten in Sachsen sollten auf einer Tagung am Montag und Dienstag in Leipzig vorgestellt werden.

Zugleich soll laut dem sächsischen Wissenschaftsministerium der Fachbereich Sorabistik an der Universität Leipzig deutlich gestärkt werden. Ziel sei, die sorbische Sprache, Geschichte und Kultur in der Gesellschaft zu pflegen und insgesamt sichtbarer zu machen. Künftig sollen mehr Studieninteressierte für das Fach Sorabistik gewonnen werden.

Mit einem neuen Konzept sollen Sprachräume geschützt und ausgebaut werden. Dafür seien auch Fachkräfte an sorbischen Schulen sowie Institutionen erforderlich.