Unter dem Motto „Mittelalter trifft Moderne“ werden vom 30. August bis zum 1. September rund 150.000 Besucher zum diesjährigen Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal erwartet. Stadt und Land rechnen mit rund 10.000 Mitwirkenden auf insgesamt 13 Bühnen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ute Albersmann am Donnerstag bei der Präsentation des Festprogramms im Stendaler Rathaus. Zur Eröffnung werden der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige und der Stendaler evangelische Superintendent Michael Kleemann am 30. August einen ökumenischen Gottesdienst feiern.
Es sei wichtig, dass Menschen zusammenkommen und ein Fest der Begegnung feiern, sagte der Stendaler Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos). Sachsen-Anhalt sei sehr divers und habe viel an Kultur zu bieten. Laut Programm bietet die Stadt mehrere mittelalterliche Zeugnisse, unter anderem die Stadt- und Ratskirche St. Marien aus dem 15. Jahrhundert oder den vor 600 Jahren erstmals urkundlich erwähnten gotischen Dom. Im Rathaus kann die 1462 entstandene spätgotische Schnitzwand besichtigt werden. Sie ist den Angaben zufolge die älteste profane Schnitzwand nördlich der Alpen. Das heißt, sie gehört zu keinem kirchlichen Gebäude.
Ein Höhepunkt wird den Angaben zufolge der Auftritt der österreichischen Popsängerin Christina Stürmer am 1. September sein. Insgesamt werden die Medienpartner, der MDR, das Funkhaus Halle mit den Sendern Radio Brocken und 89.0 RTL sowie Radio SAW vier Bühnen in der Innenstadt mit Live-Musik bespielen.
In Regionaldörfern werden sich die einzelnen Regionen in Sachsen-Anhalt vorstellen und jeweils ein eigenes Bühnenprogramm anbieten. Auch Landesregierung und Landtag werden sich präsentieren. Unter anderem sollen am Samstagnachmittag Gastgeschenke an Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) für einen guten Zweck versteigert werden, hieß es. Zum Abschluss wird es einen großen Festumzug mit rund 3.000 Mitwirkenden durch die Innenstadt geben.
Auch die Kirchen wollen sich zu dem Landesfest mit einem ökumenischen „Kirchendorf“ einbringen. Im Dom sowie in den Innenstadtkirchen sind ein „Ort der Stille“ sowie offene Kirchenprojekte geplant. Die Sozialverbände Caritas und Diakonie werden sich ebenso präsentieren wie kirchliche Schulen, Pfadfinder und die Familienarbeit des evangelischen Kirchenkreises Stendal.
Die Themenstraße „Weltoffenes Sachsen-Anhalt“ wird von verschiedenen Migrantenorganisationen gestaltet, die kulturelle und kulinarische Angebote, aber auch Gesprächsmöglichkeiten präsentieren wollen. Auch der Landesverband der jüdischen Gemeinden will sich erstmals beteiligen. Ebenso werde es Programmangebote der Landeszentrale für politische Bildung und der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt geben, hieß es.