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Sachsen-Anhalt gegen verpflichtende Gedenkstättenbesuche

Sachsen-Anhalts Bildungsministerium lehnt verpflichtende Besuche von NS-Gedenkstätten für Schüler ab. Im Rahmen der gegenwärtigen Überarbeitung der Lehrpläne für alle Schulformen sei aber geplant, eine verbindlichere Formulierung aufzunehmen, sagte eine Ministeriumssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Besuche von Gedenkstätten würden als Teil der politisch-historischen Bildung und der Erinnerungskultur sowohl im Themenfeld des Nationalsozialismus als auch in der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit explizit im Lehrplan des Faches Geschichte an den weiterführenden Schulen empfohlen, hieß es.

Die Erinnerungskultur sei Teil historisch-politischer Bildung und somit auch Gegenstand des schulischen Lernens, hieß es. Daher sei die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, zu der zahlreiche Gedenkorte der NS- und DDR-Geschichte gehören, ein wichtiger Partner für Schulen. So gebe es spezielle Handreichungen für Schulen zu allen sieben Gedenkstätten der Stiftung.

Die Landeszentrale für politische Bildung fördert den Angaben zufolge seit 2014 die Fahrtkosten der Schüler und der pädagogischen Begleiter der allgemeinbildenden und der berufsbildenden Schulen zu den Gedenkstätten der Stiftung Gedenkstätten als Vollfinanzierung. Ebenso würden Fahrten zu anderen Gedenkorten, etwa nach Osteuropa, bezuschusst.

Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte vor kurzem gefordert, dass der Besuch einer KZ-Gedenkstätte verpflichtend im Lehrplan stehen sollte.