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Sachsen-Anhalt gedenkt NS-Opfern

Landtag und Landesregierung von Sachsen-Anhalt wollen am Freitag in einer zentralen Gedenkfeier der Opfer des Nationalsozialsozialismus gedenken. Wie die Landtagsverwaltung am Montag in Magdeburg mitteilte, soll die Gedenkstunde in diesem Jahr insbesondere die Gruppe der Sinti und Roma thematisieren, die in der NS-Zeit systematisch diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden.

Die Gedenkfeier sollte ursprünglich zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar stattfinden. Sie wurde wegen einer – später abgesagten – Protestdemonstration von Bauernverbänden verschoben.

Zu der Gedenkstunde haben demnach Landtagspräsident Gunnar Schellenberger und Ministerpräsident Reiner Haseloff (beide CDU) eingeladen. „Die Gedenkstunde bringt unsere Verantwortung und unserer Verpflichtung zugleich zum Ausdruck, das Bewusstsein für die historischen Ereignisse zu schärfen und die Bedeutung von Toleranz, Mitgefühl und Respekt für alle Menschen zu betonen“, sagte Landtagspräsident Schellenberger.

Geplant seien Redebeiträge von Jana Müller vom Stadtarchiv Dessau-Roßlau und von Mario Franz, der die auch für Sachsen-Anhalt zuständige Niedersächsische Beratungsstelle der Sinti und Roma vertreten werde, hieß es. Erwartet werden auch Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums aus Calbe/Saale.

Müller befasst sich den Angaben zufolge mit der Aufarbeitung und Dokumentation des Lebens und der Verfolgung von Sinti und Roma auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt. Sie habe zahlreiche Projekte mit Kindern und Jugendlichen zu diesem Thema umgesetzt und themenspezifische Ausstellungen entwickelt.