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Saar-CDU fordert Pflicht für Schüler zum Besuch von NS-Stätten

Eine Pflicht für Schüler zum Besuch von Gedenkstätten der NS-Zeit soll der saarländische Landtag beschließen. Das fordert die CDU in einem entsprechenden Antrag. Auch mit Blick auf aktuelle Entwicklungen.

Rund 80 Jahre nach der Befreiung des deutschen NS-Vernichtungslagers Auschwitz soll der saarländische Landtag über verpflichtende Klassenfahrten in Gedenkstätten entscheiden. Alle saarländischen Schüler sollten mindestens einmal im Laufe ihrer Schulzeit eine Gedenkstätte oder ein Konzentrationslager der NS-Zeit besucht haben, heißt es in einem Antrag der CDU-Fraktion, der jetzt auf der Internetseite des Landtags veröffentlicht wurde. Das Landesparlament wird sich am Mittwoch damit befassen.

Es gehe darum, authentische Orte der NS-Diktatur “wesentlich stärker in den Schulunterricht” einzubinden, heißt es im CDU-Antrag. Deutschland trage vor dem Hintergrund der Schoah eine besondere Verantwortung. Es sei daher die Aufgabe, auf Antisemitismus hinzuweisen, vor ihm zu warnen und gegen ihn einzutreten. Das Erinnern sei auch notwendig, da antisemitische, rassistische und extremistische Tendenzen in der Gesellschaft zunehmen.

Während der NS-Herrschaft von 1933 bis 1945 sind mehr als sechs Millionen Juden planmäßig ermordet worden. Auch Sinti und Roma sowie weitere Gruppen wurden systematisch verfolgt und vernichtet. An authentischen Orten des NS-Terrors könnten Schüler das damalige besser erfahren als im Klassenzimmer, betont die CDU-Fraktion.

“Ein verpflichtender Gedenkstättenbesuch als fester Bestandteil der schulischen Bildung ist ein entscheidender Schritt, um die historische Verantwortung Deutschlands für die Schoah wachzuhalten und jungen Menschen ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Demokratie und Toleranz zu vermitteln”, wird im Antrag betont.

Im Saarland regiert seit 2022 die SPD mit absoluter Mehrheit und stellt derzeit Deutschlands einzige Alleinregierung. CDU und AfD bilden die Opposition im Landtag.