Beim Eisenbahn-Bundesamt sind rund 50 Einwendungen und Stellungnahmen gegen die umstrittene Weiterführung der Berliner S-Bahnlinie S21 eingegangen. Diese stammten „zu einem Großteil von Trägern öffentlicher Belange“, also etwa anderen Behörden, teilte das Bundesamt auf Anfrage in Bonn mit. Die Trasse soll den nördlichen und südlichen Berliner S-Bahn-Innenring verbinden und wird dabei auch das Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Berliner Tiergarten unterqueren.
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sorgt sich um Denkmal
Darüber hatte es viele Diskussionen mit Sinti- und Roma-Verbänden gegeben, etwa mit dem in Heidelberg beheimateten Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Sie befürchten eine Beeinträchtigung des 2012 eröffneten Denkmals. Zuletzt hatte es in der vergangenen Woche einen von 138 Personen aus der Kultur- und Erinnerungsarbeit unterzeichneten Protestbrief an das Bundesamt gegeben. Das Bauvorhaben verletze die Würde des Ortes und entblöße „ein politisch skandalöses Versagen der politischen Gedenkkultur in Deutschland“, heißt es darin.