Die Zahl der Staatenlosen in Deutschland bleibt konstant. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren Ende vergangenen Jahres 29.500 als staatenlos anerkannte Menschen im Ausländerzentralregister erfasst. Die Zahl erreichte damit einen neuen Höchststand, stieg aber kaum im Vergleich zum Vorjahr.
Personen werden nach einem Übereinkommen der Vereinten Nationen von 1954 als staatenlos bezeichnet, wenn kein Staat sie als Staatsangehörige ansieht. In den Jahren 2005 bis 2013 hatte sich die Zahl der Staatenlosen in Deutschland stets zwischen 13.000 und 14.000 bewegt. Mit dem Einsetzen der starken Fluchtmigration ab 2014 verdoppelte sie sich dann bis zum Jahresende 2022 auf 29.500.
Knapp die Hälfte der anerkannten Staatenlosen kommt aus Syrien
Die Zahl der in Deutschland geborenen Staatenlosen stieg seit Ende 2014 von rund 3.600 auf 5.000, während sich die Zahl der im Ausland geborenen Staatenlosen seit Ende 2014 von 11.100 auf 24.500 mehr als verdoppelte. In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern erhalten keine deutsche Staatsbürgerschaft, wenn nicht mindestens ein Elternteil seit fünf Jahren in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat. Knapp die Hälfte der anerkannten Staatenlosen wurde in Syrien geboren.
Dass die Zahl der Staatenlosen in Deutschland zuletzt nicht stärker gestiegen ist, ist laut der Statistikbehörde teilweise auf vermehrte Einbürgerungen zurückzuführen: In den vergangenen drei Jahren nahm die Zahl der Einbürgerungen von Staatenlosen von rund 1.400 im Jahr 2021 auf 3.600 im Jahr 2023 zu.