In Halle an der Saale haben zahlreiche Menschen den Christopher Street Day (CSD) gefeiert. An der Parade durch die Stadt in Sachsen-Anhalt nahmen nach Polizeiangaben am Samstag rund 2.000 Menschen teil. Störungen habe es nicht gegeben, teilte ein Polizeisprecher mit.
Zu einer Gegendemonstration, zu der unter dem Motto „Gegen den Genderwahnsinn, gegen den CSD“ laut Polizei rund 1.000 Personen angekündigt waren, seien 40 Menschen erschienen. „Die Organisatoren entschlossen sich nach einiger Zeit, diese Versammlung nicht durchzuführen“, erklärte der Polizeisprecher: „Die Personen reisten wieder ab.“
Gegen zwei 23 und 47 Jahre alte Männer, die am Rande des CSD den Hitlergruß gezeigt haben sollen, seien Ermittlungen eingeleitet worden, hieß es. Der 47-Jährige habe im Anschluss Widerstand gegen die einschreitenden Polizeibeamten geleistet und sie beleidigt. Beide Tatverdächtigen hätten Platzverweise für den Marktplatz erhalten, denen sie auch nachgekommen seien.
Im Tagesverlauf habe es zudem mehrere Solidaritätsaktionen für den CSD und Versammlungen gegen die zunächst geplante Gegendemonstration gegeben, hieß es. Daran hätten sich rund 400 Menschen beteiligt. Weitere CSD-Paraden gab es unter anderem in Brandenburg in Eisenhüttenstadt und Frankfurt an der Oder sowie in der polnischen Nachbarstadt Slubice.
Der CSD erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.