HIV lässt sich durch Medikamente gut eindämmen, Aids bricht immer seltener aus. Heilbar ist die Krankheit dennoch nicht. Und Infizierte leiden weiter unter Stigmatisierung. In Deutschland steigen die Neuinfektionen wieder.
Das Miteinander mit HIV-Positiven muss aus Sicht der Arbeiterwohlfahrt solidarischer und gleichberechtigter werden. Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erinnert die Organisation am Freitag daran, dass weltweit Vorurteile und Ausgrenzung von HIV-Positiven allgegenwärtig seien. “Gleiche Gesundheitschancen für alle Menschen sind wesentliche Voraussetzungen für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe”, betonte die Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt, Kathrin Sonnenholzner.
Weltweit leben etwa 40 Millionen Menschen mit HIV. Rund 1,3 Millionen haben sich im vergangenen Jahr erstmals mit dem HI-Virus infiziert. Das ist der niedrigste Stand an Neuinfektionen seit den späten 1980er Jahren. Auch die Zahl der Todesfälle durch Aids, die durch das HI-Virus hervorgerufene Krankheit, sinkt weltweit deutlich.
In Deutschland steigt die Zahl der HIV-Neudiagnosen seit einigen Jahren in der Tendenz wieder an. Dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden für das vergangene Jahr 3.321 HIV-Neudiagnosen gemeldet, ein Teil waren davon HIV-Infektionen bei Ukrainern. Hier nimmt das RKI an, dass diese Personen oftmals schon in ihrer Heimat eine Diagnose erhalten hatten und damit keine richtigen Neuinfektionen sind.
Ohne Meldungen von Menschen aus der Ukraine lag die Zahl der Erstmeldungen einer HIV-Infektion im vergangenen Jahr bei 2.799. Das waren etwa zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Anstieg ist demnach vor allem bei Drogenkonsumenten und Heterosexuellen zu verzeichnen. Bei Homosexuellen sind die Zahlen rückläufig.
Da durch die sehr effektiven HIV-Medikamente die Infektion quasi vollständig eingedämmt werden kann, und im Regelfall nicht tödlich verläuft, wächst die Zahl der in Deutschland lebenden HIV-Infizierten auf zuletzt rund 96.700. Heilbar ist die Krankheit weiter nicht.