Inflation und hohe Personalkosten: Die Krankenhäuser in Deutschland beklagen finanzielle Engpässe. Besonders die Häuser in Trägerschaft von Kirchen und Wohlfahrtsverbänden sehen sich benachteiligt. Ein Weckruf.
Fast jedes sechste Krankenhaus in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist insolvent. Das sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Dienstag). Betroffen seien fünf Standorte in Rheinland-Pfalz und einer in Hessen. 38 Krankenhäuser betreibt das DRK insgesamt. “Auch bei anderen Einrichtungen ist die finanzielle Lage sehr schwierig”, sagte Hasselfeldt der Zeitung weiter. Zudem hätte in Bayern und Baden-Württemberg im vergangenen Jahr jeweils ein Krankenhaus geschlossen werden müssen.
Die Verbands-Chef kritisierte, dass es bei der Krankenhausreform keine ausreichende finanzielle Übergangsregelung gegeben habe. “Nicht einmal Kostensteigerungen aus der Inflation werden abgedeckt”, sagte sie. Hasselfeldt befürchtet, dass in den kommenden Jahren noch viele weitere Krankenhäuser von freien gemeinnützigen Trägern wie dem DRK und den Kirchen in die Zahlungsunfähigkeit rutschen werden. “Ausgerechnet den Häusern, die strikt gemeinwohlorientiert sind, droht als Erstes das Aus”, sagte sie. Denn die freien Träger müssten Überschüsse direkt wieder einsetzen und dürften nur begrenzt Rücklagen bilden. Privat und kommunal geführte Häuser hätten da mehr Sicherheit.