Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sieht derzeit keine Gefahr für einen Flächenbrand, wie er in der “Rheinischen Post” erklärte. Röttgen mahnt jedoch, sich auf die Möglichkeit einer Eskalation vorzubereiten.
Der Außenpolitiker Norbert Röttgen (CDU) hält die Einflussmöglichkeiten der Bundesregierung im Nahost-Konflikt für begrenzt. Der Rheinischen Post (Freitag) sagte er: “Die Bundesregierung hat auf die Lage keinen Einfluss. Sie muss sich aber auf die Möglichkeit einer Eskalation vorbereiten etwa im Hinblick auf den Schutz deutscher Staatsangehöriger in der Region.”
Zwar sehe er zunächst keine Gefahr für einen Flächenbrand in der Region, sagte Röttgen dem Blatt, allerdings gebe es zwei Einschränkungen, die die Lage extrem gefährlich machten. Der CDU-Außenpolitiker warnte: “Erstens können in einer so angespannten Situation Dinge ungewollt außer Kontrolle geraten. Zweitens ändern sich die Machtverhältnisse in dem Augenblick, in dem Iran die Atombombe hat.”
Mit der Tötung eines militärischen Anführers der Hisbollah in Beirut sowie eines maßgeblichen politischen Anführers der Hamas in Teheran habe Israel seine Stärke demonstriert und Iran gedemütigt. “Dieses Schwäche-Stärke-Verhältnis spricht gegen eine Eskalation zu einem regionalen Krieg”, betonte Röttgen.
Dem Außenpolitiker zufolge ist die US-Regierung die einzige außerhalb der Region, die Einfluss üben kann. Röttgen: “Sie tun alles, um einen Flächenbrand in der Region zu verhindern, und zwar nicht nur, weil Joe Biden und Kamala Harris Krieg in Nahost als Thema im Wahlkampf nicht brauchen können.”