Der ehemalige Pfarrer Ricklef Münnich wird mit dem Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdischen Dialog der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ausgezeichnet. Die Verleihung erfolge am 24. Januar im Rahmen des Tora-Lerntages in Halle, teilte die Landeskirche am Mittwoch in Erfurt mit. Der evangelische Pfarrer im Ruhestand erhalte den mit 1.000 Euro dotierten Preis für sein Engagement für den christlich-jüdischen Dialog in Thüringen.
In der Begründung der Jury heißt es, Münnich habe es mit unermüdlichem Engagement verstanden, Brücken zu bauen. Er habe sich von Widerständen nicht entmutigen lassen und kontinuierlich Beziehungen geknüpft und ausgebaut. Auch über den Ruhestand hinaus sei der 69-Jährige im christlich-jüdischen Dialog engagiert. Er organisiere weiterhin Vorträge, Reisen und Dialogveranstaltungen.
Münnich wirkte als Pfarrer in Weimar, Eisenach und Erfurt. Er hatte den Beirat für christlich-jüdischen Dialog mit aufgebaut und das Format des Tora-Lerntages mitbestimmt. Auch das Wort der Landeskirche zu „Martin Luther: Erbe und Auftrag“ hat er mitgestaltet. Vorgeschlagen für den Preis wurde er aus den Reihen der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Der Werner-Sylten-Preis zeichnet Projekte aus, die die Selbstverpflichtung im Raum der Landeskirche umsetzen, jeder Form von Antisemitismus zu widersprechen. Der 1893 geborene Werner Sylten war evangelischer Theologe, der 1936 wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Pfarrdienst entlassen wurde. Er half, das Leben von mehr 1.000 „nichtarischen“ Christen zu retten. 1942 ermordeten ihn die Nazis.