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Richtfest auf Domberg – Kardinal Marx wünscht sich Neuaufbruch

Seit mehreren Jahren schon laufen die Umbauarbeiten auf dem Freisinger Domberg. Nun ist eine weitere Etappe geschafft. Der Rohbau für das Gästehaus ist fertig. Welche Hoffnungen mit dem neuen Gebäude verbunden sind.

Auf dem Freisinger Domberg ist am Donnerstag die Fertigstellung des Rohbaus für das neue Gästehaus des Seminar- und Tagungszentrums der Erzdiözese München und Freising gefeiert worden. Kardinal Reinhard Marx sprach seiner Pressestelle zufolge vom Domberg als einem “Ort, wo sich das Erzbistum neu auf den Weg macht, mit den Pfarreien, mit den Gläubigen, mit allen Menschen guten Willens”.

Künftig wird das Gebäude laut Mitteilung Platz bieten für bis zu 115 Übernachtungsgäste in 46 Zimmern. Zugleich werde der im Zuge der Säkularisation im 19. Jahrhundert zurückgebaute barocke Steinerne Saal im Südtrakt der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz als Veranstaltungsort für bis zu 220 Personen in Form einer zeitgenössischen Interpretation wieder hergestellt. Ende 2027 solle alles fertig sein.

Die Gesamtkosten für Neubau, Sanierung der historischen Residenz samt Wiederherstellung des Steinernen Saals und neuen Turms sowie die Sanierung der Archiv- und Wäschereigebäude beliefen sich auf rund 140 Millionen Euro. Sie setzten sich zusammen aus gut 98 Millionen Euro kalkulierten Baukosten und an die 39 Millionen Euro, die durch Baupreissteigerungen über die gesamte Projektlaufzeit zusammengekommen seien.

Der Kardinal verwies bei der Feier auf die große Historie des Dombergs. Es handle sich um einen Ort von europäischem Rang, an dem die Taufe Bayerns in Gang gekommen sei. Nun gelte es, dort Menschen zusammenzubringen, die viele andere in Bewegung setzten und die Gesellschaft vom Evangelium her prägen wollten. Marx Stellvertreter, Generalvikar Christoph Klingan, sagte, dass man auf dem Domberg keinesfalls nur unter sich bleiben wolle. Vielmehr solle dieser ein Ort des Dialogs von Kirche und Gesellschaft sein.

Das Haus am Domberg ersetzt den 2022 abgerissenen Anbau an die Residenz aus den 1960er Jahren. Das neue Gebäude entsteht nach Plänen des Berliner Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez auf einer Fläche von gut 5.600 Quadratmetern. Geachtet worden sei auf eine nachhaltige Bauweise. In der alten Residenz sei vorgesehen, neben dem Steinernen Saal weitere historische Räumlichkeiten wie den Roten Saal, den Arbeosaal und den Speisesaal von Gabriel von Seidl zu restaurieren, heißt es. Dies geschehe in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege.