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Resolution: Ärztekammer verurteilt demokratiefeindliche Bestrebungen

In einer einstimmig verabschiedeten Resolution hat die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen demokratiefeindliche Bestrebungen verurteilt und sich zu einer pluralistischen Gesellschaft bekannt. „In geheimen Treffen von Identitären, Rechtsradikalen und Geldgebern wurden Pläne unter dem verharmlosenden Begriff ‘Remigration’ diskutiert, die mit dem Grundgesetz und allgemeinen sowie ärztlichen ethischen Prinzipien nicht vereinbar sind“, heißt es in der Resolution, die am Sonnabend in Hannover veröffentlicht wurde.

„Unser ärztliches Berufsrecht sieht die Gleichheit der Menschen und verankert ethische Grundprinzipien“, bekräftigen die Medizinerinnen und Mediziner. Sie geloben, ihr medizinisches Wissen „nicht zur Verletzung von Menschenrechten oder bürgerlichen Freiheiten anzuwenden“. Im Gesundheitssystem arbeiteten tagtäglich Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung: „Diese Diversität bereichert unser Gesundheitssystem sowohl fachlich als auch menschlich.“

„Fremdenfeindliche Ideen und Vorstellungen sind mit unserem Berufsethos nicht vereinbar“, bekräftigte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachen, Martina Wenker. Mit der Resolution solle ein klares und deutliches Zeichen gesetzt werden: „Uns Ärztinnen und Ärzten ist jeder Mensch willkommen – sowohl als Patientin und Patient, als Mitarbeiterin und Mitarbeiter oder als Kollegin und Kollege.“ Die Ärztekammer Niedersachsen ist die standesrechtliche Vertretung von mehr als 45.000 Ärztinnen und Ärzte im Bundesland.