Artikel teilen:

Reformierte kritisieren geplante Kürzungen bei Entwicklungshilfe

Bei humanitären Hilfen und Entwicklungshilfe will die Bundesregierung kürzen. Das kritisiert die Reformierte Kirche in einem Brief und führt mehrere Gründe an.

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden
Kirchenpräsidentin Susanne Bei der WiedenImago / epd

Die Evangelisch-reformierte Kirche hat die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen für humanitäre Hilfen und Entwicklungszusammenarbeit kritisiert. Das kirchenleitende Gremium Moderamen habe in einen Brief an die Bundestagsabgeordneten in der Region appelliert, sich dafür einzusetzen, dass die vorgesehenen Kürzungen im Haushalt des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und des Auswärtigen Amtes „vermieden oder zumindest abgemildert werden“, teilte die Kirche mit Sitz in Leer mit.

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden sprach in dem Brief „von großer Sorge“. Die Haushaltspläne widersprächen der selbst gesetzten Verpflichtung des Bundestags, „für eine gerechtere, wohlhabendere, friedlichere und sicherere Welt einzutreten.“ Die vorgesehenen Streichungen könnten dramatische Folgen nach sich ziehen. Weltweit seien rund 300 Millionen Menschen Kriegen oder Naturkatastrophen ausgesetzt oder von akutem Hunger betroffen. „Humanitäre Hilfe sichert ihr Überleben“, unterstrich die Theologin.

Reformierte: Entwicklungshilfe sichert Weltfrieden

Die Gelder aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit leisten nach Ansicht der Kirchenleitung bedeutende Beiträge zur Armutsbekämpfung, zum Klimaschutz, zur globalen Stabilität und damit auch zur Sicherung des Weltfriedens: „Die Verpflichtung zur Nächstenliebe ebenso wie unsere Verantwortung als eines der reichsten Länder dieser Erde gebieten uns jedoch, nicht auf Kosten der Ärmsten zu sparen“, hieß es.

Zum kirchenleitenden Moderamen gehören zehn Personen aus allen Regionen der Evangelisch-reformierten Kirche, darunter Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden als Vorsitzende und Vizepräsident Helge Johr. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 155.000 Mitglieder in 137 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu, mit Schwerpunkt im Nordwesten Niedersachsens.