Artikel teilen:

Reformierte Kirche erinnert mit Gottesdienst an 75 Jahre Grundgesetz

Die reformierte Kirche hat am Sonntag in einem Gottesdienst in Leer an die Bedeutung des Grundgesetzes für das Zusammenleben der Menschen erinnert. Das Menschenbild des Grundgesetzes und des Christentums seien fast deckungsgleich, sagte der juristische Vizepräsident Helge Johr nach Angaben der Landeskirche. „Alle Menschen sind gleichwertig und jeder Mensch hat eine unantastbare Würde.“

Johr predigte im Gottesdienst aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes zusammen mit der Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin. Pruin hob hervor, dass die unveräußerliche Würde des Menschen bereits in einer der Schöpfungsgeschichten der Bibel angelegt sei. „Nicht mehr nur der König herrscht als das Ebenbild Gottes, nein, jeder einzelne Mensch, jeder Mann und jede Frau, soll als Ebenbild Gottes über die Schöpfung herrschen.“ Dies sei für die Zeit des Alten Orients eine radikale Demokratisierung gewesen.

Der Gottesdienst in Leer gehörte zu einer bundesweiten Aktion der 20 evangelischen Landeskirchen zur Präambel und den 19 Grundrechten des Grundgesetzes. Vizepräsident Johr lobte in seiner Predigt die Unantastarkeit der Menschenwürde und die demokratische Verfasstheit der Bundesrepublik, wie sie Artikel 1 und 20 garantieren. Es sei gut, dass diese Artikel nicht verändert werden dürften. Notwendig sei aber auch der tägliche Einsatz für diese Werte. „Nur wenn wir uns bewusst sind, dass wir in einer Gemeinschaft leben, die wir selbst mitgestalten, kann sich diese Gemeinschaft entwickeln.“