Im ersten Halbjahr wurden in Berlin 1.200 politisch rechts motivierte Straftaten begangen. Das bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 379 Straftaten oder rund 24 Prozent, wie aus einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervorgeht. Jedoch stieg die Zahl der rechts motivierten Gewaltdelikte um knapp ein Viertel auf 61 an (erstes Halbjahr 2024: 47).
Die Anzahl der Fälle politisch links motivierter Kriminalität lag mit 497 leicht über der des Vorjahreszeitraums (435). Hier war fast eine Verdopplung der Gewaltdelikte auf 146 Taten zu beobachten (2024: 79). In den Jahren 2020 (876) und 2021 (868) wurden jedoch noch deutlich mehr Straftaten in diesem Phänomenbereich registriert.
Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität aufgrund religiöser Ideologie ging die Zahl der Straftaten im ersten Halbjahr auf 57 zurück (2024: 105). Allerdings stiegen die Propagandadelikte demnach stark an: von null Fällen im Jahr 2020 auf 47 im vergangenen und 139 in diesem Jahr. Gewaltdelikte hätten in diesem Themenfeld kaum stattgefunden, drei Fälle wurden im ersten Halbjahr verzeichnet.
Bei der Motivation aufgrund von ausländischer Ideologie wurde ein Rückgang um mehr als die Hälfte registriert. Dort sank die Zahl der Straftaten von 1.414 Fällen im ersten Halbjahr 2024 auf 694 in diesem Jahr. Auch die Gewaltdelikte seien im gleichen Zeitraum zurückgegangen, von 330 auf 67. Noch im Jahr 2020 kam es allerdings insgesamt zu lediglich 20 Straftaten. Diesem Phänomenbereich werden etwa Taten im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt zugeordnet.