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RBB zeigt berühmten Stummfilm “Berlin – Die Sinfonie der Großstadt”

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Ein Tag im Berlin des Jahres 1927, vom Morgengrauen bis tief in die Nacht. Das Konzept des legendären Stummfilms von Walther Ruttmann ist denkbar einfach, doch das Ergebnis kann als eines der einflussreichsten dokumentarischen Unternehmen der Kinogeschichte gelten. Ruttmann ließ sich von dem Drehbuchautor Carl Mayer ein ausführliches Treatment zu einer “Film-Sinfonie” schreiben: Die Züge mit den Arbeitenden, die Maschinen in den Fabriken, Autos auf den Straßen, Sportveranstaltungen, Freizeitvergnügen, Cafés, Restaurants und das Nachtleben werden durch die rhythmische Montage und die Musik von Edmund Meisel zu einem Bilderfluss von großem zeitdokumentarischem Wert.

Schauspieler, Dialog-Zwischentitel oder einen Handlungsbogen benötigt der Film nicht, da er zu den ersten Werken gehört, die ganz der Aussagekraft der Bilder vertrauen. Die völlige Unterordnung unter das nicht wertende Objektiv der Kamera erntete im Laufe der Kinogeschichte erwartungsgemäß hohes Lob wie auch Kritik, da “Berlin. Die Sinfonie der Großstadt” teils auch als unreflektierte Fortschritts- und Geschwindigkeitshörigkeit verstanden wurde. Faszinierend bis heute bleibt in jedem Fall, wie der Dokumentarfilm die Möglichkeiten der damaligen Zeit auszuschöpfen verstand und dem Kino durch seine kurzen Schnitte und sein Auge für Details entscheidende Impulse gab.