Die nächste Intendantenwahl beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) soll am 16. Juni stattfinden. Das sagte ein Sprecher des Senders dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zu einem Medienbericht, wonach rund 50 Bewerbungen eingegangen sind, von denen nur 10 ernst gemeint gewesen seien, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Die BZ aus Berlin hatte das unter Berufung auf den vertraulichen Teil der Rundfunkratssitzung berichtet.
Die in dem Artikel genannten Informationen stammten aus dem nicht-öffentlichen Teil der Rundfunkratssitzung, sagte der RBB-Sprecher: „Ich werde sie nicht kommentieren.“ Laut BZ will die Findungskommission dem Rundfunkrat drei bis sieben Kandidaten zur Wahl vorschlagen.
Affäre um Vetternwirtschaft
Der früheren RBB-Intendantin Patricia Schlesinger war im August 2022 im Zuge der Affäre um Vetternwirtschaft und Verschwendung im Sender fristlos gekündigt worden. Auch weitere Führungskräfte mussten den RBB verlassen. Als Interimsintendantin ist seit September für höchstens ein Jahr die bisherige WDR-Verwaltungschefin Katrin Vernau im Amt. Sie hatte vor einigen Wochen erklärt, auch weiterhin für das Amt zur Verfügung zu stehen.
Drastische Einsparungen
Vernau hatte im Februar drastische Einsparungen in Höhe von knapp 50 Millionen Euro im RBB angekündigt und das mit einer „Misswirtschaft der vergangenen Jahre“ begründet. Im Zuge des Sparprogramms sollen unter anderem 100 Stellen gestrichen, Grundstücke verkauft und das eigene Programm reduziert werden. Auch vom Mittagsmagazin will sich der RBB zurückziehen. Bis 2024 soll es ein neues Programmschema geben.