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Rat der Religionen erinnert an 30 Jahre Völkermord von Srebrenica

Der Münchner Rat der Religionen erinnert am Sonntag (6. Juli) in der ehemaligen Karmeliterkirche mit einem interreligiösen Friedensgebet an die Opfer des Massakers von Srebrenica vor 30 Jahren. Srebrenica zeige, „welches Geschenk ein friedliches Zusammenleben von verschiedenen Religionen und Kulturen ist und wie schnell es zerbrechen kann“, erklärte Stadtdekan Bernhard Liess laut einer Mitteilung des evangelischen Dekanats München vom Donnerstag. Man teile „den Schmerz unserer muslimischen Freundinnen und Freunde“ und bete gemeinsam für den Frieden, sagte Liess. Generalvikar Christoph Klingan betonte laut Mitteilung: „Der Völkermord von Srebrenica vor 30 Jahren mitten in Europa muss zu einem Teil auch unserer Gedenk- und Erinnerungskultur werden.“ Nur so sei Heilung und Versöhnung möglich.

Während des Bosnienkriegs ermordeten im Juli 1995 bosnisch-serbische Soldaten unter der Führung des Militärchefs Ratko Mladić über 8.000 muslimische Bosniaken. Die Opfer waren überwiegend Jungen und Männer. Srebrenica sei nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Bosnien und Herzegowina zur Zufluchtsstätte bosnischer Muslime geworden, so die Mitteilung. Das Massaker gelte als „das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“.

Die Gedenkfeier des Rats der Religionen gestalten Stadtdekan Bernhard Liess, Generalvikar Christoph Klingan, Imam Belmin Mehic sowie Vertreter der orthodoxen Kirchen, der jüdischen Gemeinde, der Bahai und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die musikalische Gestaltung übernimmt der bosnische Chor „Nur“. (2193/03.07.2025)