Für Muslime in Deutschland hat mit dem 18. Juni in diesem Jahr der Fastenmonat Ramadan (arabisch: „der heiße Monat“) begonnen. Noch bis zum 16. Juli gehört nun das Fasten zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang zu den heiligen Pflichten der Gläubigen. Während dieser Zeit sind der Konsum von Speisen und Getränken sowie andere Umstände, die dem Fasten entgegenstehen, nicht erlaubt. Mit dem Fastenbrechen, dem sogenannten Iftar, mündet die tägliche Übung in eine üppige Mahlzeit ein, die gerne mit der Familie, Freunden oder Mitgliedern der eigenen Moscheegemeinde eingenommen wird. Neben dem Fastenbrechen ist der Tarawih, das gemeinsame nächtliche Gebet, eine Besonderheit des Ramadan. Auch in diesem Jahr bittet der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) seine Gemeinden und Gemeindemitglieder um Rücksicht gegenüber Anwohnern. „Wir bitten aber auch unsere Nachbarn um Verständnis für die nächtlichen Besucherinnen und Besucher in unseren Gemeindezentren“, erkärt Mehmet Duran, Präsident des VIKZ.
Der Ramadan, auf dessen Datum (nach dem Mondkalender) sich in Deutschland seit 2008 die muslimischen Verbände vorab einigen, beinhaltet noch andere Pflichten: Es ist der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung werden großgeschrieben, die Gläubigen entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg.
In unmittelbarem Anschluss an den Ramadan feiern die islamischen Gemeinden das Fest des Fastenbrechens, Eid Al-Fitr, in Deutschland für drei Tage. Die wichtigste religiöse Pflicht an diesem Fest ist das Festgebet am ersten Tag. Der Austausch von Geschenken, besonders für die Kinder, sowie Festtagsgrüße haben einen Anklang an das christliche Weihnachtsfest. Im Türkischen wird das Fest als Ramazan Bayramı („Ramadan-Fest“) oder auch als „Zuckerfest“ bezeichnet.
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Ramadan: Zeit der Ausrichtung auf Gott
Welche Bedeutung hat der Fastenmonat Ramadan für gläubige Muslime?
