Mit scharfer Kritik hat die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) auf antisemitische Aussagen des Publizisten Richard Precht im ZDF-Podcast „Lanz und Precht“ reagiert. Prechts Äußerungen bedienten antisemitische Stereotype und versuchten, den Hamas-Terror gegen Israel zu relativieren, betonte der ORD-Vorstand am Sonntag in einer Pressemitteilung. Dass der Autor philosophischer Bücher damit eine Plattform im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bekomme „und seine kruden Meinungen vom ZDF-Moderator Markus Lanz auch noch unwidersprochen bleiben“, sei skandalös.
In der am Freitag (13. Oktober) veröffentlichten Folge 110 des Podcasts hatten Precht und Lanz über das Thema „Israel und der Gazastreifen“ gesprochen. Dabei hatte Precht behauptet, dass es orthodoxen Juden aus religiösen Gründen untersagt sei, zu arbeiten – „außer ein paar Dingen wie Diamanthandel und Finanzgeschäfte“, fügte er hinzu. Auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) warfen ihm Kritiker daraufhin mangelnde historische Bildung und Ahnungslosigkeit vor.