Die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck erhält für ihre Verdienste um die Gleichstellung von Mann und Frau den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024. Klapheck sei als Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK) eine Pionierin, begründete die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag die Wahl.
Klapheck steht seit 2023 als erste Frau an der Spitze der Rabbinerkonferenz, in der nicht-orthodoxe Rabbinerinnen und Rabbiner organisiert sind. “Auf zu neuen Ufern und neuen Themen” sei Klaphecks Motto, mit dem sie sich für die Emanzipation von Frauen im Judentum und den Dialog zwischen Religion und Politik engagiere, sagte Dreyer.
Klapheck (61) kommt aus Düsseldorf und wuchs in Deutschland sowie den Niederlanden auf. Sie ist Rabbinerin in Frankfurt am Main und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter “So bin ich Rabbinerin geworden. Jüdische Herausforderungen hier und jetzt”.
Die Preisverleihung ist für den 8. März geplant, dem Internationalen Frauentag. Der Frauenpreis der Ministerpräsidentin wurde 2019 zum 100-jährigen Bestehen des Frauenwahlrechts erstmals vergeben. Er erinnert an die SPD-Abgeordnete Marie Juchacz (1879-1956), die am 19. Februar 1919 in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede vor einem demokratisch gewählten Parlament in Deutschland gehalten hatte. 2023 war die Journalistin Golineh Atai, die sich unter anderem für Frauen im Iran einsetzt, mit dem Preis ausgezeichnet worden.