UK 36/2017, Bergpredigt/Quäker (Seite 2: „Immer eine Zumutung“)
Interessant sind Ihre Schilderungen zur Bergpredigt, in denen auch die Gründung der Gemeinde der Quäker zu lesen ist. Sie waren es, die mit ihren Care-Paketen vielen Menschen in Europa in der schweren Nachkriegszeit das Leben gerettet haben.
Unsere Großstädte lagen zu dieser Zeit durch die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs weitestgehend in Schutt und Asche. Die Lebensmittelrationen waren mehr als erbärmlich. Weite Kreise nagten zu dieser Zeit in unserem Heimatland am Hungertuche.
Und da kam diese Hilfestellung der „Cooperative for American Remittances to Europe“, die zur Linderung der Not beitrug, wie gerufen. Niemand kann sich heute mehr vorstellen, in welch anderer Form ansonsten bei uns in Deutschland eine Überlebensmöglichkeit gewährleistet gewesen wäre.
In diesem Zusammenhang sei auch noch auf die Quäkerspeise verwiesen, die uns Schülern in dieser schwierigen Zeit das Leben rettete. Noch sehr gut erinnere ich mich der Lieferung der regelmäßigen Quäkerspeisen während der Zeit meines Volksschulbesuchs in den ersten Jahren nach dem Kriegsende.
Quäker – die Gesellschaft der Freunde – wurde im 17. Jahrhundert in England im Gegensatz zur Staatskirche als apokalyptische christliche Gemeinschaft von Laien begründet. Sehr schnell verbreitete sie sich in Nordamerika. Dort machte sie sich vor allem um die Abschaffung der Sklaverei verdient.
Die US-amerikanische und die englische Quäkergemeinschaft erhielten im Jahr 1947 je zur Hälfte als Organisation den Friedensnobelpreis. In der späteren Zeit engagierte sich die Gesellschaft überwiegend in Ostafrika.
In der aktuellen Zeit legen die inzwischen in vielen Ländern vertretenen Care-Vereinigungen ein ganz besonderes Augenmerk auf die humanitäre Unterstützung der Flüchtlinge auf vielfältige Art und Weise auf ihrem Weg nach Europa.
Albert H. Hoffmann, Arnsberg-Müschede