Frankfurt a.M. (epd). Juden in Deutschland und anderen Ländern begehen am 26. Februar das Purim-Fest. Das Freudenfest beginnt bereits am Vorabend und erinnert an die Rettung der Juden in Persien im 5. Jahrhundert vor Christus. Nach der Schilderung im Alten Testament, im Buch Esther, ließ Haman, Minister des Königs Ahasveros, durch Ziehen eines Loses (hebräisch: Pur) einen Tag bestimmen, an dem
die Juden des Reiches ermordet werden sollten. Königin Esther, Ahasveros' jüdische Ehefrau, und ihr Onkel Mordechai konnten dieses Vorhaben aber durch geschickte Diplomatie verhindern. Nach dem jüdischen Kalender wird Purim am 14. Adar gefeiert.
In Erinnerung an den Ursprung des Festes fasten Juden vor Purim einen Tag lang. Am Festtag selbst werden Freunde, Nachbarn und Verwandte mit Süßigkeiten, Geld und Speisen beschenkt. Auch den Armen soll man Gutes tun. Zum Festmahl (Seuda) am Nachmittag sind zum Beispiel dreieckige «Hamantaschen» typisch, mit Mohn oder Marmelade gefülltes Gebäck. An Purim ist es den Gläubigen ausdrücklich erlaubt, viel Alkohol zu trinken und sich sogar zu betrinken. Denn im Buch Esther wird das Mahl, das man zur Erinnerung an die Rettung der Juden einnehmen soll, als Trinkgelage bezeichnet.
Purim ist ein sehr fröhliches Fest. Kinder dürfen in der Synagoge beim Vorlesen des biblischen Buchs Esther die Lesung mit «Purim-Rasseln» immer dann lautstark unterbrechen, wenn der Name Hamans fällt – um den größten Feind der Juden in Persien symbolisch auszulöschen. Unter dem Einfluss von Karneval ist es mittlerweile auch Sitte, sich an Purim zu verkleiden.