Die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen hat mehr Behandlungskapazitäten für psychisch kranke Menschen im Land gefordert. Mit etwa 10.000 Fällen pro Jahr seien Suizide in Deutschland weiterhin eine der häufigsten Todesursachen, sagte Kammerpräsident Roman Rudyk am Dienstag in Hannover anlässlich des Internationalen Tages der Suizidprävention (10. September). Menschen mit Suizidgedanken dürften nicht allein gelassen werden.
„Bei fast allen Menschen, die an einem Suizid verstorben sind, lag eine psychische Erkrankung zugrunde“, erläuterte Rudyk. „Umso wichtiger ist es, dass Menschen mit Suizidgedanken frühzeitig professionelle Hilfe erhalten.“ Psychotherapeuten oder Ärzte könnten dazu beitragen, dass es gar nicht erst zu einem Suizidversuch komme.
Zwar gehe die Zahl der Todesfälle durch Suizid seit den 1980er-Jahren zurück, sagte der Kammerpräsident. In den Jahren 2022 und 2023 sei sie aber wieder leicht angestiegen. Prävention sei ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, betonte Rudyk. Dazu gehöre die Aufklärung über psychische Erkrankungen. Sie müssten entstigmatisiert werden. In der niedersächsischen Psychotherapeutenkammer sind rund 5.400 Therapeutinnen und Therapeuten zusammengeschlossen.