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Projekt gegen diskriminierenden Sprachgebrauch bei Polizisten

Sprachwissenschaftler unterstützen die Landespolizei Sachsen-Anhalt dabei, den Gebrauch rassistischer und diskriminierender Sprache zu vermeiden. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Innenministerium und der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt hat die Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung (AlGf) der Universität Magdeburg entsprechende Weiterbildungsangebote konzipiert. Wie die Universität am Mittwoch in Magdeburg mitteilte, sollen sie auf einen rassistischen Sprachgebrauch aufmerksam machen und helfen, diskriminierende Stereotypen zu erkennen.

Nach einer Pilotphase im April und Mai dieses Jahres werden den Angaben zufolge seit Juni Workshops in sämtlichen Dienststellen des Landes Sachsen-Anhalts durchgeführt. „Das Format zielt darauf, das Bewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für gewaltvollen Sprachgebrauch zu schärfen und sie für den Umgang damit zu sensibilisieren“, sagte Kathrin Hamann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der AlGf. Dabei stehe der Anspruch im Vordergrund, die sprachwissenschaftliche Expertise mit den praktischen Erfahrungen und Herausforderungen der Polizisten zu verbinden.

Polizeibeamte stünden seit Jahren vermehrt im Fokus einer Debatte, bei der es um pauschale Rassismusvorwürfe oder die Aufdeckung rassistischer und rechtsextremer Mitglieder gehe, sagte Kersten Sven Roth, Leiter der AlGf. Aus einer wachsenden Aufmerksamkeit für diskriminierenden Sprachgebrauch entstünden für die Polizei Herausforderungen, zu denen sie sich positionieren müsse. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.