Der Privatsenderverband Vaunet hat die Empfehlungen des Zukunftsrates für ARD und ZDF begrüßt. Ein Umbau des Systems statt eines ‘Weiter so’„ sei der richtige Ansatz, sagte der Vaunet-Vorstandsvorsitzende Claus Grewenig am Freitag in Berlin. 2024 werde “ein Jahr der grundsätzlichen Weichenstellungen”. Besonderes Augenmerk müsse aber noch auf die Themen Werbung und kommerzielle Tätigkeiten gelegt werden.
Bei den Öffentlich-Rechtlichen würden etwa im Bereich der Werbung und der Tochtergesellschaften Überschneidungen zum kommerziellen Angebot „und damit Wettbewerbsverzerrungen“ besonders deutlich, sagte Grewenig.
Positiv sei aus Sicht des Verbands, dass der Zukunftsrat relevante Themen aufgezeigt habe, die eine „Chance zur klareren Abgrenzung“ im dualen Mediensystem böten. Dazu zählten unter anderem die stärkere Überwachung bezüglich der Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags, die Überprüfung der Investitionen in Sportrechte sowie die Neuordnung der ARD-Hörfunksender.
Der achtköpfige Zukunftsrat hatte am Donnerstag seine Vorschläge für Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgelegt. Dieser müsse digitaler und effizienter werden und seinen Auftrag besser erfüllen, heißt es im Bericht des Gremiums. Es empfahl die Einführung von schlanken Leitungsstrukturen und eine stärkere Regionalisierung.
Der Zukunftsrat schlägt insbesondere vor, eine zentrale ARD-Anstalt einzusetzen, die alle überregionalen Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft wie Mediatheken, Audiotheken, das gemeinsame Programm Das Erste, Verwaltung und Technologie verantwortet. Diese Anstalt solle bei den einzelnen Landesrundfunkanstalten der ARD Zulieferungen in Auftrag geben.
Der Zukunftsrat war im März 2023 von der Rundfunkkommission der Bundesländer mit dem Ziel eingesetzt worden, Perspektiven für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Nutzung und Akzeptanz über das laufende Jahrzehnt hinaus zu entwickeln.