Zwei Milliarden US-Dollar – mit dieser und weiteren Zusagen endete die internationale Jemen-Geberkonferenz in Genf Anfang April (Seite 4). Hoffnung für das bitterarme Land, in dem seit 2015 ein Bürgerkrieg wütet, der die geschundene Bevölkerung unter der weltweit schlimmsten humanitären Krise leiden lässt.
Auffallend zusagefreudig geben sich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit 930 Millionen US-Dollar wollen sie fast die halbe Summe schultern. Das wirkt zynisch. Ist doch die saudi-arabisch geführte Militärallianz mit ihren Luftschlägen und ihrer gnadenlosen Blockade-Politik hauptverantwortlich für den drohenden Hungertod von Millionen Menschen, weil Hilfe sie nicht erreicht.
Die dem Jemen womöglich real helfende Politik-Wende, verkörpert von Kronprinz Mohammed bin Salman, hat Kalkül. Publicitywirksam weiß der künftige Herrscher Saudi-Arabiens politische Bühnen zu nutzen, um Sympathiepunkte zu sammeln gegen den Erzrivalen Iran, der im Jemen auf der Gegenseite agiert. Gute USA-Kontakte und unerwartetes Zugehen auf Israel gehören dazu.