Schon die Titel ihrer Werke sind ungewöhnlich: “In die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen” oder “Hey guten Morgen, wie geht es dir?” Martina Hefter gewinnt einen der höchstdotierten Literaturpreise in Deutschland.
Den mit 50.000 Euro dotierten “Großen Preis des Deutschen Literaturfonds” erhält in diesem Jahr die Schriftstellerin Martina Hefter. Sie bekommt die Auszeichnung für ihr lyrisches Gesamtwerk und insbesondere für ihren jüngsten Roman “Hey guten Morgen, wie geht es dir?”, wie der Literaturfonds am Dienstag in Darmstadt mitteilte. Die 59-jährige, im Allgäu geborene Autorin habe eine eigensinnige Sprache gefunden, befand die Jury. “Ihre Gedichte sind poetisch und zugleich gegenwärtig.”
In “Hey guten Morgen, wie geht es dir?” erzähle sie von einem chronisch kranken Körper, wobei sie kunstfertig die belastende Pflegeverantwortung überblende, wenn die freischaffende Künstlerin “Juno” ihrem schwerkranken Mann “Jupiter” dabei hilft, seinen Alltag zu meistern. Hefter nimmt dabei Bezug zur antiken Götterwelt.
In ihrem Band “In die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen” thematisiere sie die Ausbeutung der Natur durch den Menschen sowie “die Zerstörungskraft eines weltweit agierenden Kapitalismus und des bis heute wirkmächtigen Kolonialismus”.
Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds ist aus dem “Kranichsteiner Literaturpreis” hervorgegangen und gehört zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland. Wie es weiter hieß, wird zudem der mit 10.000 Euro dotierte “Kranichsteiner Literaturförderpreis” 2024 an die Autorin Nora Schramm für ihren Roman “Hohle Räume” vergeben. Dieser Förderpreis wird seit 2003 jährlich durch den Deutschen Literaturfonds an eine Autorin oder einen Autor unter 35 Jahren mit mindestens einer Buchveröffentlichung verliehen. Beide Preise werden am 21. November im Literarischen Colloquium in Berlin überreicht.