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Präses Kurschus wirbt für menschliche Flüchtlingspolitik

DORTMUND – Präses Annette Kurschus hat für eine menschliche Flüchtlingspolitik geworben und Einschränkungen des Asylrechts kritisiert. Gleichzeitig betonte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen, dass hier lebende Menschen auch bereit sein müssten, die offene Gesellschaft anzuerkennen. „Die Religions- und Meinungsfreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die anderen Grundrechte sind nicht verhandelbar“, erklärte Kurschus in Dortmund.
In den Flüchtlingsunterkünften müssten klare Standards gelten. Frauen und Kinder seien besonders vor Gewalt zu schützen, ebenso Minderheiten. „Es ist unerträglich, wenn Christen, die in ihrer Heimat wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, hier wieder bedroht und misshandelt werden“, erklärte die Präses. Ausländerbehörden, Betreiber der Unterkünfte, Sicherheitsdienste und Polizei müssten dabei eng zusammenarbeiten. „Hilfreich wäre hier auch ein klares Eintreten in Wort und Tat von Islamverbänden und benachbarten Moscheegemeinden“, so Kurschus.
Es verstößt nach Überzeugung der leitenden Theologin gegen das individuelle Recht auf Asyl, wenn Geflüchtete nach Herkunftsländern eingeteilt werden: „Wenn in Menschen mit guter oder schlechter Bleibeperspektive vorsortiert wird, bleibt der Schutzbedarf des Einzelnen auf der Strecke.“ Angesichts der vielen Menschen bedürfe es einer europäischen Lösung. UK