Neue Aufbrüche durch Weihnachten hat die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz in den Mittelpunkt ihrer Feiertagspredigten gestellt. Denn es seien nicht die großartigen Dinge, die die Welt wirklich bewegen, sondern ein kleines Kind in der Krippe, sagte die Regionalbischöfin laut Manuskript am ersten Weihnachtsfeiertag in den Gottesdiensten in Holzkirch und Neenstetten (Alb-Donau Kreis). Die Verletzlichkeit des Kindes berühre auch hartgesottene Menschen und setze damit eine Geschichte in Gang, die weiterwirke, die Hoffnung stärke und Glanz und Licht verbreite in unserer Welt.
Durch diese Zuwendung Gottes werde Weihnachten zu einer „zweiten Geburt“ für die Menschen, sagte Wulz, die auch theologische Vertreterin des württembergischen Landesbischofs ist, am Heiligabend im Ulmer Münster. Dadurch seien die Menschen nicht mehr einem blinden Schicksal ausgeliefert, sondern verantwortlich für das, was in der Welt geschieht. Allerdings werde gerade an Weihnachten aber auch schmerzlich vermisst, was fehlt – wie Menschen, die nicht mehr sind, der Friede, der sich von der Erde zurückgezogen hat, und Gerechtigkeit, die darniederliegt. Auch das gehöre zu diesem Fest, wie in jedem Jahr.
Als Prälatin steht Gabriele Wulz an der Spitze des Kirchenkreises Ulm, der sich von der Ostalb über Ulm bis ins Allgäu und an den Bodensee erstreckt. Der Kirchenkreis umfasst 219 Gemeinden, in denen rund 348.000 evangelische Christen leben. (3081/25.12.2023)