In der Woche des Gedenkens an die Pogromnacht des 9. November zeigen das NRW-Justizministerium und der Landtag Nordrhein-Westfalen ihre Solidarität mit Juden und mit dem Staat Israel. Seit Mittwoch sind im Ministerium und im Düsseldorfer Parlamentsgebäude großformatige Plakate mit Fotos von israelischen Geiseln zu sehen, die die islamistische Hamas verschleppt hat, wie Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) und Landtagspräsident André Kuper (CDU) mitteilten.
Im Justizministerium sind auf vier roten Plakaten unter dem Titel „Entführt“ 82 Gesichter der über 200 Zivilisten und Geiseln zusehen, die am 7. Oktober von der islamistischen Terror-Organisation Hamas entführt wurden. „Es ist uns wichtig, daran zu erinnern, dass die Hamas völkerrechtswidrig über 200 Frauen, Männer und ältere Menschen entführt und verschleppt hat, dass sie über 1.400 Menschen brutal umgebracht hat“, erklärte Limbach. Jeder Angriff auf Juden sei ein Angriff „auf uns alle“. NRW stehe an der Seite seiner jüdischen Mitbürger.
Im Landtagsgebäude hängt ein fast fünf mal fünf Meter großes Plakat an der zentralen Treppe zwischen Bürger- und Wandelhalle mit dem Slogan „Bring them home now“ (bringt sie jetzt nach Hause), in den Farben der israelischen Flagge. Es entstand in Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde Düsseldorf.
Frieden könne es nur geben, wenn die Anfang Oktober verschleppten Geiseln wieder zu Hause und in Sicherheit sind, erklärte Landtagspräsident Kuper. Mit dem Gedenken an die Pogromnacht vor 85 Jahren werde deutlich, warum jüdisches Leben überall auf der Welt geschützt werden müsse. „Boykott-Aufrufe gegen jüdische Geschäfte, Angriffe auf Jüdinnen und Juden und Judensterne, die Häuser brandmarken – das erinnert uns an das dunkelste Kapitel deutsche Geschichte. Nie wieder ist jetzt.“
Zudem zeigt der Landtag eine Foto-Ausstellung mit Wissenschaftlern aus Nordrhein-Westfalen und Israel. Die Porträtbilder entstanden bei einem Besuch des Promotionskollegs NRW an der Tel Aviv University. Das Promotionskolleg NRW ist eine gemeinsame Einrichtung von 16 Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, bei dem Masterabsolventen Promotionsvorhaben realisieren können.