Der Einfluss prominenter Künstlerinnen und Künstler mobilisiert nach Einschätzung des Direktors der Atlantischen Akademie in Kaiserslautern, David Sirakov, besonders jüngere Menschen zur Teilnahme an den US-Präsidentschaftswahlen. Die Sängerin Taylor Swift etwa erreiche ihre riesige „Fanbase“ über soziale Netzwerke, sagte Sirakov dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Weltstar unterstützt seit Mitte September offiziell die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Sie appelliert an ihre Fans, sich politisch zu informieren und sich für die Wahl registrieren zu lassen.
„Mobilisierung ist alles“, sagte der Politikwissenschaftler Sirakov. Dennoch sei der Einfluss von Musikern oder Filmschauspielern auf den Wahlausgang begrenzt. Deren öffentliche Auftritte wie Konzerte, Fernsehshows und besonders Spendenaktionen könnten zwar Wählerstimmen gewinnen. Weitaus größeres Gewicht auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November habe aber „das große Geld“. Dazu zähle der Unternehmer und Multimilliardär Elon Musk, der den Republikaner Donald Trump mit seiner Internetplattform X im Wahlkampf unterstützt. Zudem versuchten die demokratische und republikanische Partei verstärkt, die junge Generation über einflussreiche „Influencer“ in sozialen Medien anzusprechen.
Enge Verbindung zwischen Musik und Politik in den USA
Traditionell gebe es seit dem 19. Jahrhundert in den USA eine enge Verbindung zwischen Musik und Politik, sagte Sirakov. Spätestens seit der Unterstützung des Sängers Frank Sinatra im US-Präsidentschaftswahlkampf 1960 für John F. Kennedy setzten Demokraten und Republikaner in ihren Kampagnen auf den Werbeeffekt glamouröser „Celebrities“.
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Besonders Präsidentschaftskandidatin Harris profitiere durch die traditionelle Nähe vieler Künstlerinnen und Künstler aus Rock und Pop sowie aus der Hollywood-Filmindustrie zu den Demokraten. Vergleichsweise wenige Stars unterstützten hingegen das Trump-Lager, darunter der Rockmusiker Kid Rock oder die Wrestling-Legende Hulk Hogan.
Bruce Springsteen unterstützt Kamala Harris
In den Wahlkampagnen der beiden großen US-Parteien sei das „Timing“ – wann sich Prominente öffentlich zu Wort melden – genau geplant, ist Sirakov überzeugt. Ziel sei es, „den Enthusiasmus aufrechtzuerhalten und nicht alles Pulver auf einmal zu verschießen“. Dies gelte auch für den Sänger Bruce Springsteen, der Anfang Oktober seinen Hut für Harris in den Ring warf. Der Superstar unterstützte bereits Hillary Clinton, seinen Freund Barack Obama und zuletzt Joe Biden auf der Seite der US-Demokraten bei Präsidentschaftswahlkämpfen.