Polens Regierung strebt eine weitgehende Erlaubnis von Abtreibungen an. Die katholische Kirche läuft dagegen Sturm. Die Bischöfe sprechen von “Mord”.
Die katholischen Bischöfe in Polen protestieren gegen die von der Regierung betriebene Liberalisierung von Abtreibungen. Diese seien “Mord an Kindern im Mutterleib”, hieß es in einer Erklärung des Ständigen Rats der Bischofskonferenz zum Kirchenfest Christi Himmelfahrt (Donnerstag). Die Bischöfe bekräftigten darin ihre ablehnende Haltung gegenüber der Legalisierung von Abtreibungen.
Auch Papst Franziskus habe mit dem jüngsten Dokument “Dignitas infinita” über die Menschenwürde die Abtreibung klar verurteilt, betonen die Bischöfe. Kritik äußern sie an der Umschreibung als “Schwangerschaftsabbruch”, verwische dieser Begriff doch die Schwere der Abtreibung und spiele sie herunter. “Keine Worte haben die Macht, die Realität zu ändern: Abtreibung ist die absichtliche und direkte Beseitigung eines menschlichen Wesens in der Anfangsphase seiner Existenz, die sich von der Empfängnis bis zur Geburt erstreckt, mit welchen Mitteln auch immer”, so die Bischöfe.