Langenhanshagen. „Nomen est omen“ scherzt Pastor Christhardt Wehring, als es um seinen Pfarrort Langenhanshagen geht – der Name ist Zeichen. Langenhanshagen bei Trinwillershagen in der Kirchengemeinde Ahrenshagen zieht sich tatsächlich lang hin. Dabei wohnen kaum 300 Menschen hier. Auch um die schöne alte Feldsteinkirche im Ort ist es ruhig geworden, zu DDR-Zeiten sollte sie sogar schon abgerissen werden.
Kürzlich schloss auch noch das Ehepaar Schmidt seinen Gasthof. „Jetzt gibt es hier eigentlich gar nichts mehr“, sagt der Pastor, der acht Kilometer entfernt in Ahrenshagen wohnt. Wären da nicht das Ehepaar Ulrike und Roland Wolff und ihre Mitstreiter, die für ein, zwei Wochen im Sommer Leben in die Kirche bringen und Gäste von überall her anlocken.
Nur noch selten Gottesdienste
In diesem Jahr stellt der Maler und Grafiker Egon Arnold aus Putbus in Langenhanshagen aus. Das Besondere ist, dass er die Kirche während der Ausstellungszeit „zum Betrachten der Kunst und zur Besinnung offen hält und auch vor Ort arbeitet“, so Ulrike Wolff. Wer immer also vorbei kommt, erlebt den Künstler selbst bei der Arbeit. „Zwanzig Sommer auf der Insel Vilm“, heißt seine Schau. Malerei, Druckgrafik, Arbeitsbücher.
„Es sind immer tolle Ausstellungen“, schwärmt Pastor Christhardt Wehring. Er schätzt die Initiative darum so sehr, weil nur noch selten Gottesdienste in der Kirche gefeiert werden. „So kommen alle dann hier mal wieder zusammen.“ Auch das Gemeindefest fällt in die Ausstellungszeit und wird an der Kirche gefeiert. „Dann machen sogar Schmidts den Gasthof wieder auf“, sagt er. Und der Bauer, der den Pfarrgarten gepachtet hat, bedankt sich mit einem Grillschwein bei der Kirchengemeinde.
Auch Gemeindepädagoge Wolfram Stornowski mag das Besondere an der kleinen Kirche von Langenhanshagen. „Sie ist nicht so glatt, die Wände innen sind bröckelig, es gibt kein festes Gestühl, das macht diese Atmosphäre aus“, sagt er. Auf einer halben Stelle kümmert er sich um die Arbeit mit Kindern im Pfarrgebiet Lüdershagen/Ahrenshagen, aber auch in der Nachbargemeinde Semlow/Eixen. „Wir teilen uns die Kosten, das klappt prima“, sagt Nachbarpastor Jens Haverland.