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Photografische Sammlung präsentiert “Becherhaus in Mudersbach”

In Köln zeigt die Photografische Sammlung der SK Stiftung Kultur Aufnahmen des Fotografen Laurenz Berges. In der ab 13. November zu sehenden Serie „Das Becherhaus in Mudersbach“ setzt sich der 1966 geborene Künstler mit der Geschichte eines über drei Generationen genutzten Fachwerkhauses im Siegerland auseinander, erklärte die Sammlung am Dienstag in Köln. Bis 21. Januar können sich Betrachter einen Eindruck von dem Haus verschaffen, das zu einer Art Denkmal für eine Familiengeschichte mit Bezügen zum Fotografen Bernd Becher und für eine regional verankerte Lebenskultur geworden ist.

Die Kölner Ausstellung zeigt über 25 Farbfotografien von Berges, die zwischen 2018 und 2022 entstanden, begleitet von ausgewählten Fundstücken aus dem Haus. Auf diese Weise werde die besondere Atmosphäre des nach wie vor bestehenden Becherhauses erfahrbar, hieß es.

Ursprünglich war das porträtierte Haus das Haus der Großeltern des Fotografen Bernd Becher (1931-2007). Der Vater von Bernd Becher, Josef Becher, und seine Schwestern Maria und Bertha Becher lebten zunächst mit ihren Eltern im Mudersbacher Haus. Josef Becher bezog später mit seiner Frau Ottilie ein Haus in Siegen. Seine Schwestern blieben mit der Mutter im Mudersbacher Haus wohnen. Nachdem Bertha Becher Anfang der 1970er Jahre gestorben und ihre Schwester in ein Seniorenheim gezogen war, wurde das Haus von Ruth Wobeser, der Schwiegermutter von Bernd Becher bewohnt. Auch sie brachte Einrichtungsgegenstände aus ihrem früheren Zuhause in Potsdam mit.

Heute sind es Bernd Bechers Sohn Max, seine Frau Andrea Robbins und ihre Söhne, die das Haus sichern. Für Max Becher sei es zu einem spannenden Projekt geworden, das Haus in seiner gewachsenen Form zu erhalten, erklärten die Ausstellungsmacher. Auf diese Weise soll es betretbar, bewohnbar und auch für seine Familie und die Allgemeinheit bewahrt bleiben.

Laurenz Berges, der sich mit verlassenen Wohnorten und Arbeitsstätten auseinandersetzt, vermittele in seinen Aufnahmen ein Gefühl für die Räume und Objekte, hieß es. Berges, Meisterschüler von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf, verweise mit seinen Arbeiten auf Fragen im Umgang mit unserem Kulturerbe. Der Fotografie als Medium und konservierender Faktor komme dabei ein wesentlicher Stellenwert zu.