Am Dienstag kommt der philippinische Präsident Marcos Jr. nach Berlin. Sein Name löst kontroverse Assoziationen aus. Jahrzehnte nach der Diktatur seines Vaters geht es dem Land noch immer nicht gut – aus vielen Gründen.
Die Philippinen zählen zu den ärmsten Ländern der Erde. Die südostasiatische Republik besteht aus rund 7.500 Pazifik-Inseln, von denen 860 bewohnt sind. Die größten ethnischen Gruppen sind Jungmalaien, Indonesier und Polynesier, Altmalaien, Chinesen und Inder. Rund 80 Prozent der Philippiner sind katholisch, etwa 5 Prozent Muslime. Die Hauptstadt ist Manila auf Luzon, der größten Insel.
Die Philippinen wurden 1521 von Ferdinand Magellan entdeckt und fielen unter spanische Herrschaft. 1898 erklärten die Philippiner ihre staatliche Unabhängigkeit, gerieten aber noch im selben Jahr unter US-amerikanische Herrschaft. Im Zweiten Weltkrieg kämpften sie mit den USA gegen die Japaner, die 1942 die Inseln besetzten. 1946 wurde das Land unabhängig. 1986 stürzte eine oppositionelle Bewegung den seit 1965 regierenden späteren Diktator Ferdinand Marcos.
Die Philippinen gehören zu den Ländern weltweit, die am meisten vom Klimawandel und dessen Folgen betroffen sind. Häufige Naturkatastrophen wie Taifune, Erdbeben und Sturmfluten haben in der südostasiatischen Insel-Republik großen Einfluss auf die Armutsentwicklung der rund 109 Millionen Einwohner. In Zukunft besteht für die Menschen in Küstennähe Gefahr, ihr Zuhause durch den Anstieg des Meeresspiegels zu verlieren.
Die Regierung hat in den vergangenen Jahren eine Reihe Gesetze zum Schutz armer und benachteiligter Menschen verabschiedet; doch klaffen Theorie und Praxis oft auseinander. Menschenrechte und Rechtsprechung sind beeinträchtigt, Politik, Verwaltung und Justiz von Korruption geprägt. In den wachsenden Städten fehlt es an Wohnraum, Zugang zu Wasser, Elektrizität und Mobilität.