Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) fordern einen qualifikationsgerechten Einsatz von Pflegekräften in Hamburg. In einer gemeinsamen Mitteilung kritisierten sie am Dienstag die Pläne des Hamburger Senats zu neuen Vorgaben für den Pflegepersonal-Einsatz und forderten ein echtes Beteiligungsverfahren der Fachwelt an der Novellierung der Personalvorgaben.
„Diese Hamburger Pläne bedeuten vor allem zusätzlichen Aufwand und viel neue Bürokratie“, erklärte das AGFW-Vorstandsmitglied Stefan Rehm. „Damit wird die Chance verpasst, dass Pflegeeinrichtungen in Hamburg zusätzliches Pflegepersonal einstellen und damit die Zahl der vollstationären Pflegeplätze wieder ausweiten können.“ Viele Pflegebedürftige und ihre Familien würden es künftig noch schwerer haben, einen Heimplatz zu finden.
Stellvertretender bpa-Landesvorsitzender Frank Wagner verwies auf die Aufhebung der Fachkraftquote in den meisten anderen Bundesländern. „Es gibt bundesweit ein neues Personalbemessungsverfahren, das wissenschaftlich fundiert einen qualifikationsgerechten Einsatz der Mitarbeitenden in der Pflege ermöglicht. Hamburg erschwert nun die Umsetzung mit eigenen Vorgaben, anstatt den Weg frei zu machen für einen zukunftsweisenden Personaleinsatz“, erklärte er.