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Pfeiffersche Stiftungen und Uniklinik kooperieren

Das Klinikum der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg hat am Montag einen Kooperationsvertrag mit der Universitätsmedizin Magdeburg unterschrieben. Auch Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und ihr Kabinettskollege, Finanzminister Michael Richter (CDU), setzten ihre Unterschriften als Vertreter des Aufsichtsrates der Unimedizin unter die Vereinbarung. Mit der Kooperation wollen sich beide Häuser nach eigenen Angaben enger vernetzen und fachlich sowie personell stärker zusammenarbeiten. Dabei sollen medizinische Leistungen gebündelt werden.

Bereits seit Sommer vergangenen Jahres arbeiten den Angaben zufolge Mediziner im chirurgischen Bereich eng zusammen. Künftig sollen auch die Kardiologie sowie die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie einbezogen werden. Laut Michael Saffé, kaufmännischer Vorstand der Pfeifferschen Stiftungen, sollen perspektivisch auch das Labor oder die Radiologie in die Zusammenarbeit einbezogen werden.

Mit der Kooperation reagieren beiden Kliniken auf die geplante Gesundheitsreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Sie sieht unter anderem die Einführung von Leistungsgruppen für einzelne medizinische Fachbereiche vor. Sie sollen einheitliche Qualitätsvorgaben, etwa beim Personal und Behandlungserfahrungen, absichern.

Gesundheitsministerin Grimm-Benne lobte die nun besiegelte Kooperation. Bisher habe es unter den Krankenhäusern eher Konkurrenzdenken gegeben. Aber der Weg sei die Zusammenarbeit, um medizinische Leistungen und Fachkräfte zu bündeln und eine bessere Refinanzierung der Kliniken zu erreichen, sagte die Ministerin. Mit der Kooperation werde eine sichere medizinische Versorgung gewährleistet.

Als „Blaupause“ für die Kooperation bezeichnete Vorstand Saffé die separate Vereinbarung der Lungenklinik in Lostau, die ebenfalls zu den Pfeifferschen Stiftungen gehört, mit der Uniklinik Magdeburg. Seit Mai 2023 arbeiten beide Häuser zusammen. Die Unimedizin soll in Kürze eine Beteiligung von 25 Prozent an der Lungenklinik übernehmen. Dieses Modell könne er sich auch für das Klinikum in Magdeburg vorstellen, sagte Saffé. Der diakonische Charakter des Krankenhauses, der aus dem christlichen Menschenbild hervorgehe, solle dabei erhalten bleiben.

Neben dem Klinikum in Magdeburg-Cracau mit rund 270 Betten gehören zu den Pfeifferschen Stiftungen unter anderem die Lungenklinik in Lostau mit etwa 170 Betten sowie Pflege- und Wohnangebote für Senioren oder Menschen mit Behinderungen. Die Stiftungen sind Teil der evangelischen Diakonie.