Oldenbüttel. Sabine Hübner ist nach einem Unfall vor 23 Jahren mit dem Rollstuhl unterwegs. Ihr Hobby ist das Angeln, und das hat sie trotz Behinderung nie aufgegeben. Die 53-jährige Ratzeburgerin ist im Auftrag des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein unterwegs und sucht für behinderte Menschen geeignete Angelplätze oder solche, die es nach entsprechendem Umbau werden könnten. Seit 2015 ist sie in 48 Fällen fündig geworden. Ihre ehrgeizige Zielmarke sind 100 barrierefreie Angelplätze im nördlichsten Bundesland.
Davon ist sie aber noch ein gutes Stück entfernt. Entmutigen kann Sabine Hübner das nicht. "Geeignete Angelplätze gibt es zur Zeit fünf in und um Husum und drei am Nord-Ostsee-Kanal", sagt sie und wirft demonstrativ ihre Angel am "Bokelhoop" in der Kanal-Gemeinde Oldenbüttel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) aus. Weitere barrierefreie Angelplätze sind auch an der Eider in Delve (Kreis Dithmarschen) zu finden.
Hartnäckiger Einsatz
Im Zuge der Konzeptstudie "Barrierefreies Angeln" hat Hübner auch schon jüngst im Stadtteilbeirat Neumünster für einen barrierefreien Angelplatz am Einfelder See geworben. Der Geschäftsführer der örtlichen Wohnungsbaugesellschaft habe eine Spende zugesagt, erklärt Hübner. Es fehle bislang aber noch das Geld für den Unterbau und für die Bauzeichnung.
Sabine Hübner ist hartnäckig und weiß mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Sie ist gelernte Tischlermeisterin, hat Betriebswirtschaft und Sozialmanagement studiert und im Laufe ihres abwechselungsreichen beruflichen Lebens sogar die Stabsstelle Wissensvermittlung in einem großen Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens geleitet. Sie lebt mit ihrer Frau und drei Kindern zusammen. "Wir hatten bereits unseren zwölften Hochzeitstag", sagt sie. Seit Oktober 2015 ist sie für den Landesfischereiverband aktiv. Bevor sie sich in ihr Auto setzte und auf Inspektionsfahrt ging, wollte sie zunächst wissen, "welche Merkmale einen barrierefreien Angelplatz ausmachen".