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Patientenschützer: Fehlender Hitzeschutz in Kliniken lebensbedrohlich

Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert angesichts der Hitzewelle in Deutschland mehr Investitionen in Kliniken und Heime. „Fehlender Hitzeschutz kostet jedes Jahr Menschenleben“, sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). Zwar gebe es aktuell viele Arbeitspapiere von Bund und Ländern. „Doch die bringen keinen Grad Abkühlung in den rund 1.600 Krankenhäusern und 12.000 Pflegeheimen.“

Für einen glaubwürdigen Hitzeschutzplan brauche es in den nächsten fünf Jahren zehn Milliarden Euro öffentliche Fördermittel, mahnte Brysch. Öffentliche Investitionen seien notwendig, da die meisten bestehenden Häuser nicht einmal über „primitivste Mittel“ zur Außenbeschattung wie Jalousien oder Rollos verfügten. Bei Neubauten brauche es verbindliche baurechtliche Vorgaben, um Leib und Leben der Betroffenen zu schützen.

„Bund und Länder tragen die Verantwortung dafür, dass vor allem pflegebedürftige, alte und demenziell erkrankte Patienten im Hitzestress dehydrieren, Kreislaufprobleme bekommen und psychischen Gesundheitsrisiken schutzlos ausgesetzt sind“, mahnte Brysch. Er appellierte an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und die Ressort-Chefs der Länder, für jährlich zwei Milliarden Euro Fördergelder zu sorgen.