Ab Montag verhandeln Bund und Länder einmal mehr über Reformen der Pflegeversicherung. Warnungen vor Milliarden-Defiziten machen die Runde. Selbst schuld, finden Patientenschützer. Denn es gäbe Alternativen.
Vor den Beratungen über eine Pflegereform ab Montag fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz Bund und Länder auf, Pflegebedürftige und Beitragszahler um rund 15 Milliarden Euro pro Jahr zu entlasten. Diese Summe etwa werde jährlich als versicherungsfremde Leistung “den Hilfsbedürftigen und Beitragszahlern an Rentenversicherung, Bau-, Instandhaltungs- und Ausbildungskosten aufgelastet”, sagte Vorstand Eugen Brysch am Sonntagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): “Auch zahlen Pflegeheimbewohner die medizinische Pflege aus eigener Tasche.”
Das Milliarden-Defizit der Pflegeversicherung und ausufernde Kosten der Pflegebedürftigen hätten zum großen Teil Bund und Länder selbst zu verantworten, fügte er hinzu: “Die Bund-Länder-Kommission muss diese Fehlentwicklung stoppen. Dann ist auch eine Tausend-Euro-Deckelung der reinen Pflegekosten möglich.” Und so habe auch die junge und mittlere Generation die Chance, zukunftssicher vorzusorgen, ergänzte Brysch: “Ebenso gilt es, die Beitragsbemessungsgrenze auf 200.000 Euro jährlich anzupassen und alle Einkünfte einzubeziehen.”