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Paten für Käthe-Kruse-Puppen gesucht

Das kommunale Käthe-Kruse-Puppen-Museum in Donauwörth sucht weiter nach Puppenpaten. Bislang gebe es 77 Paten aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden, sagte Museumsleiterin Anja Hollands dem Evangelischen Pressdienst (epd). Das Patenprogramm war 2014 ins Leben gerufen worden, als die Stadt Donauwörth und die Käthe Kruse Manufaktur GmbH gemeinsam die bedeutende Sammlung Riemersma des niederländischen Puppen- und Spielzeugmuseums in Den Helder übernommen hatten. Durch die Übernahme habe ein einmaliges Kulturgut bewahrt werden können, dessen Erhalt aber auch finanziert werden müsse, sagte Hollands.

Die Sammlung Riemersma umfasse 476 Kinder- und Schaufensterpuppen aus der Käthe-Kruse-Manufaktur sowie 46 Puppen anderer Hersteller. Eine Patenschaft dauere fünf Jahre und koste 750 Euro, entweder als einmalige Zahlung oder 150 Euro pro Jahr. Interessierte könnten sich eine noch patenlose Puppe aussuchen. Viele Menschen übernähmen eine Patenschaft aus persönlichen Gründen, weil sie zum Beispiel in ihrer Kindheit selbst mit einer Käthe-Kruse-Puppe gespielt haben, sagte die Museumsleiterin.

Für die Paten gebe es ein jährliches Treffen in Donauwörth, das in diesem Jahr vom 10. bis 13. Juli stattfindet. Außerdem hätten sie freien Eintritt in alle Donauwörther Museen und würden zu allen Ausstellungseröffnungen des Puppen-Museums eingeladen, sagte Hollands.

Käthe Kruse (1883-1968) hat sich als mehrfach prämierte Puppenmacherin weltweit einen Namen gemacht. 1911 begann sie in Berlin mit der manuellen Anfertigung ihrer Puppen, 1912 gründete sie eine erste große Manufaktur in Bad Kösen. Anfang der 1920er Jahre war sie als Herstellerin hochwertiger handgefertigter Puppen etabliert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion 1950 nach Donauwörth verlegt.