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Paritätischer: Wohnen macht arm

Eine bundesweite Studie des Paritätischen Gesamtverbandes sieht einen starken Zusammenhang zwischen Wohnkosten und Armut. Werde das Einkommen um die Wohnkosten bereinigt, fielen etwa in Baden-Württemberg 18,5 Prozent der Bevölkerung (knapp 2,1 Millionen Menschen) unter die Armutsgrenze, teilte der Paritätische am Freitag in Stuttgart mit. Bundesweit liege der Schnitt sogar bei 21,2 Prozent, nur Bayern liege mit 16,3 Prozent niedriger als Baden-Württemberg.

Aufgrund der Studienergebnisse appelliert der Wohlfahrtsverband an die Landesregierung, den sozialen Wohnungsbau voranzutreiben. Die bestehenden Sozialbindungen müssten entfristet und mehr Sozialwohnungen geschaffen werden, hieß es in der Mitteilung weiter. Auch sollten Investitionsanreize geschaffen werden. Laut einer vom PESTEL-Institut veröffentlichten Studie fehlten in Baden-Württemberg derzeit 260.000 Sozialwohnungen.

Zieht man die Wohnkosten vom Einkommen ab, sehen die Armutsquoten der Studie zufolge folgendermaßen aus: Erwerbslose 61,3 Prozent, alleinlebende Rentner 41,7 Prozent, Alleinerziehende 36 Prozent, junge Erwachsene bis 25 Jahre 31 Prozent. (2801/13.12.2024)