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Papstwahl beginnt am 7. Mai – Kardinäle reden über Kirchen-Zukunft

Am Mittwoch nächster Woche geht es los. Ab dann entscheidet das Kardinalskollegium über das nächste Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken. Die Wahl hat globale Bedeutung – interessiert die Deutschen aber nur wenig.

Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt am 7. Mai. Das teilte der Vatikan am Montag mit. Unterdessen treffen immer mehr Kardinäle aus aller Welt in Rom ein. Wahlberechtigt sind aber nur diejenigen unter ihnen, die zum Todeszeitpunkt von Papst Franziskus das 80. Lebensjahr nicht vollendet hatten. Von den derzeit 252 Kardinälen trifft das auf 135 Männer zu. Wie viele von ihnen tatsächlich teilnehmen werden, ist bislang noch offen.

In den Tagen vor Beginn des Konklaves treffen sich die bereits in Rom anwesenden Kardinäle zu sogenannten Generalkongregationen, um über drängende Themen eines neuen Pontifikats zu sprechen. So haben am Montag mehr als 180 Kardinäle im Vatikan unter anderem über das Thema Missbrauch beraten. Unter ihnen seien mehr als 100 Papstwähler gewesen, teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit. Weitere Themen der Versammlung seien die Herausforderungen der Kirche in der Welt, die Verbreitung des katholischen Glaubens und die Beziehung zu anderen Religionen gewesen.

Zudem legten die Kardinäle auch das Datum für die anstehende Papstwahl fest. Die Beratungen vor einem Konklave dienen auch dazu, dass sich mögliche Kandidaten für das höchste Amt etwa durch prägnante Redebeiträge empfehlen.

Am Mittwoch, 7. Mai, werden die Kardinäle zunächst eine Messe feiern und am Nachmittag in die Sixtinische Kapelle einziehen. Der nächste Papst muss zwei Drittel der Stimmen erhalten. Nach jedem Wahlgang – zwei pro Tag sind möglich – werden die Wahlzettel verbrannt. Gibt es noch keine Entscheidung, dringt dann unter Nutzung von Chemikalien schwarzer Rauch aus dem Kamin der Sixtina; ist ein Papst gewählt, steigt der berühmte weiße Rauch über dem Petersplatz auf und Kardinaldiakon Dominique Mamberti verkündet von der Loggia des Petersdoms “Habemus Papam” – “Wir haben einen Papst”. Darauf spricht das neue Kirchenoberhaupt seinen ersten Segen.

Franziskus war am Ostermontag (21. April) im Alter von 88 Jahren gestorben. Gut zwölf Jahre lang war der Argentinier Jorge Mario Bergoglio Oberhaupt der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken. In dieser Zeit wurden insgesamt 34,95 Millionen Teilnehmer bei Terminen wie Generalaudienzen, Gottesdiensten und Angelusgebeten gezählt. Davon entfielen mehr als 20 Millionen auf die ersten vier Jahre seit der Wahl am 13. März 2013, wie aus einer am Montag vom Vatikan veröffentlichten Statistik hervorgeht.

Unterdessen interessiert der Ausgang des Konklaves einer Umfrage zufolge nur eine Minderheit der Deutschen. 11 Prozent der Erwachsenen hierzulande erklärten in einer Erhebung des YouGov-Meinungsforschungsinstituts im Auftrag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), “sehr” interessiert zu sein an der Papstwahl. Die große Mehrheit – 59 Prozent – gab hingegen an, “überhaupt nicht” oder “eher nicht” interessiert zu sein. Mehr als jeder Zweite (59 Prozent) erklärte, die Herkunft des künftigen Papstes sei ihm nicht wichtig.

Obwohl das Interesse an der Wahl gering ist, scheinen Inhalte des neuen Pontifikats den Deutschen aber wichtig zu sein. Rund ein Fünftel (22 Prozent) erklärte zwar, dass ihnen kein Thema besonders wichtig sei. Jeweils mehr als ein Drittel (37 Prozent) sprach sich aber dafür aus, dass der neue Papst den Missbrauch in der Kirche aufklären solle und sich zudem für arme und schwache Menschen einsetzen soll.