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Papstschuh auf Klosterdachboden in Österreich entdeckt

Es klingt wie im Märchen: Ein herrenloser Schuh, eingewickelt in feinstes Papier, liegt auf einem Klosterdachboden. Wem der nur gehört? Keinem geringeren als einem Rekordhalter unter den Päpsten.

Rucke di gu, rucke di gu – wem gehört der rote Schuh vom Klosterdachboden? Die Oberin des Redemptoristinnenklosters in Lauterach in Vorarlberg hat auf dem Dachboden einen Papstschuh entdeckt. Der rote Schuh und eine Kappe gehörten Papst Pius IX., wie sie den Vorarlberger Nachrichten am Freitag sagte. Der Fund war eingewickelt in feines Papier und stammt aus dem 19. Jahrhundert. “Ich war sprachlos. Wie diese Dinge hierherkamen, bleibt ein Rätsel”, sagte die Oberin der kleinen Gemeinschaft in Österreich.

Papst Pius IX. regierte von 1846 bis 1878 im bisher längsten Pontifikat der Kirchengeschichte. Bedeutende Ereignisse wie die Verkündung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Mariens und das Erste Vatikanische Konzil fallen in seine Amtszeit. Dass Relikte seines Lebens in einem Vorarlberger Kloster auftauchen, ist nicht nur historisch bemerkenswert, sondern auch für die Schwestern eine Überraschung. Denkbar sei, dass die Stücke von Missionaren mitgebracht worden seien, hieß es.

Der Fund wird derzeit gewürdigt im Rahmen des 120-Jahr-Jubiläums des Klosters, das 1904 von 17 Redemptoristinnen bezogen worden war. In einem kleinen Museum im Obergeschoss des Gebäudes wird der Papst-Schuh gemeinsam mit weiteren Dachboden-Entdeckungen ausgestellt. Besucher können auch andere Bereiche des Klosters wie die Hostienbäckerei besuchen, die jährlich Millionen Hostien produziert.